Lilli am 21.10.2013

Ich habe gerade das Erstlingswerk des Autors Steffen Wittenbecher durchgelesen und bin begeistert! Es handelt sich laut Amazon um einen freien Autor, daher war ich erst froh, dass ich das Buch im Rahmen einer Sonderaktion geladen hatte. Man weiß ja nie, aber – soviel kann ich schon verraten – meine Sorge war unberechtigt!

Inhaltsbeschreibung laut Amazon.de:


Örtchen Klang im Mai 1986. Die Ereignisse überschlagen sich: Die resolute und auch etwas schrullige Ingeborg Ginster wird eines Morgens, an ihrem Duschtag, mit dem spurlosen Verschwinden ihres Lieblingspostboten Herrn Schmidt konfrontiert. Gleichzeitig gerät ihr Kater in das Visier eines Unholdes und kehrt verletzt heim. Doch hier endet ihre Unglückssträhne keineswegs: Sie muss feststellen, dass ihr sämtliches Erspartes - immerhin 150.000 DM - nicht mehr aufzufinden ist. Und das, obwohl sie sich aufgrund ihrer Vergesslichkeit wichtige Dinge stets notiert. Ingeborg platzt endgültig der Kragen. Beinahe unerschrocken begibt sie sich auf die Suche - nach Herrn Schmidt, ihrem Geld und demjenigen, der ihren Kater Helmut verletzt hat. Sie ahnt nicht, dass sie selbst längst in größter Gefahr schwebt, denn im Nachbarort ist ein Mörder und Vergewaltiger aus der JVA ausgebrochen. Abschließend gilt es außerdem noch die Frage zu klären: Was geschah im Keller der Ingeborg Ginster?



Das Buch beginnt mit einem kurzem Prolog, der Rätsel aufwirft und eine gewisse Tragik ausstrahlt. Dann fängt die eigentliche Geschichte rund um die Hauptperson Ingeborg Ginster sowie ihren Helmut, der ihr Kater ist, an und es wird erst einmal lustig. Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig, so dass ich von Anfang an in der Geschichte drin war. Ingeborg ist Rentnerin und unglaublich vergesslich, weil sie in ihrer Jugend mal gestürzt ist – sagt sie jedenfalls. Deswegen notiert sie sich alle möglichen und unmöglichen Dinge auf kleinen Zetteln, die am Kühlschrank angebracht sind. Außerdem spricht sie ständig mit sich selbst – und natürlich mit Helmut. Wie die Beschreibung von Amazon schon sagt: Ingeborg ist schrullig und das ist keineswegs untertrieben. Doch ich habe sie bereits nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen und hatte ich das Gefühl, sie zu kennen. Der Autor bringt dem Leser diese Gestalt wirklich nahe; noch jetzt denke ich manchmal: Ingeborg würde dies und das dazu sagen. Es ist merkwürdig. Doch zurück zum Inhalt.

Ingeborgs Mann ist verstorben und in letzter Zeit steht sie auf den Postboten, der ihr regelmäßig Pakete und Briefe bringt, auch für die Nachbarn. Eines Tages, und damit startet die Geschichte, klingelt ein anderer Postbote an ihrer Tür, der partout nicht sagen will, wo ihr Herr Schmidt geblieben ist. Das kann Ingeborg natürlich nicht auf sich sitzen lassen und deswegen setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung, um herauszufinden, wo Herr Schmidt geblieben ist.



Was sich hier nach einer harmlosen Geschichte einer schrulligen Rentnerin anhört, entpuppt sich schnell als Kriminalfall, bei dem der Leser gemeinsam mit Ingeborg die einzelnen Puzzlestücke zusammensetzen muss. Dem Autor ist es hierbei wirklich gelungen, zwischen heiteren und lustigen Szenen einzelne Bemerkungen einzustreuen, die dem Leser nicht erlauben, sich in die Heiterkeit hinzugeben. An vielen Stellen hatte ich ein sehr ungutes Gefühl, obwohl die objektive Situation eher amüsant war – das war nicht zu packen, aber es war da. Und am Ende bewahrheiten sich sämtliche Vorahnung – allerdings keineswegs so, wie ich es vermutet hatte. Ein paar Mal dachte ich, dass der Fall logischerweise nur auf die eine Art ausgehen könnte – dem war absolut nicht so.



Ohne zu viel zu verraten, muss ich sagen, dass ich über das Ende noch lange nachgedacht habe. Schade, dass ich hier noch nicht darüber diskutieren kann, weil ich anderen Lesern dann die Spannung wegnehmen würde. Ich hoffe, dass sich demnächst eine Plattform findet, ohne für zukünftige Leser zu viel zu verraten ;)



Meine Empfehlung ist klar: LESEN!


Das Buch gibt es meines Wissens nach nur bei Amazon als Ebook und als Druckbuch; jedenfalls hab ich es nirgendwo anders gefunden.


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